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Frühlingsgeschichten

ab dem 4. März 2025

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Wohnungsbesichtigung

Ein Sperling hat sich vor dem Einflugloch auf die Stange gesetzt, steckt das Köpfchen immer wieder in das Vogelhaus hinein, dreht sich dann um und zwitschert lauthals in die Gegend. Ich höre seine Kumpels. Oder seine Auserwählte?

Die Zeit der Wohnungsbesichtigungen hat begonnen, festes Ritual der Balz. Ich synchronisiere mal: Hey, tolles Haus hier, guck mal! Vollholz, stabiles Dach. Jetzt KUCK doch mal. Der Spatz hüpft zum nächsten Haus. Oder das hier? Hiiier bin ich, haaaaallo!

Seine Angebetete hat gerade keine Lust. Oder verwechsle ich die Geschlechter? Vielleicht möchte ja ER noch nicht häuslich werden.

Wikipedia weiß es mal wieder besser. Aber ganz falsch liege ich doch nicht! Die Sperlingsbalz beginnt damit, dass das Männchen den zukünftigen Brutplatz besetzt. Also heute. Wenn er der Dame des Sperlingsherzens gefällt - eine geschützte Lage spielt da eine große Rolle, aber auch der werbende Spatzenmann findet Beachtung - fliegen beide in das Nest oder das Vogelhäuschen ein, um sich die Räumlichkeiten mal genauer anzusehen.

Es ist ein wirklich gutes Vogelhäuschen mit dicken Wänden und Teerpappe auf dem Dach. Der niederländische Nachbar aus der anderen Haushälfte hat es gebaut, mit viel Sachkenntnis, denn er ist Schreiner. In Rente. Deshalb hat er Zeit für Vogelhäuschen. Ich habe es zur Abendsonne hin unter das Terrassendach gehängt. Wenn das kein guter Witterungsschutz ist! Trotzdem hat die Spätzin abgelehnt. Es muss an ihm gelegen haben.

Irgendwie sah es auch so aus, als passte er gar nicht so recht durch das Loch. Nur bis zu den Schultern steckte er drin, was die Brut natürlich wesentlich erschweren würde. Hat sich aber auch ganz schön aufgeplustert, der Kleine.

 

Im Vorgarten kann ich jetzt den ersten Blümchen beim Wachsen zuschauen. Dafür habe ich einen der Loungesessel aus seiner Winterruhe geholt. Die Schneeglöckchen blühen ja schon seit Wochen und meine Wäsche trocknet in der fliederfarbenen Krokuswiese, die von Bienen summt und im warmen Wind lustig zittert. Eine Hummel kommt herangebrummt, möchte auch mal naschen, landet und macht einen Purzelbaum, weil sie für den zarten Blütenkelch etwas zu moppelig ist. Sphinx Josh hat sich mit hineindrapiert.

Ganz frisch dabei, gerade erst aufgeblüht, sind die ersten Frühlingsnabelnüsschen, strahlend blau, Gedenkemein werden sie auch genannt. Dazwischen sprießen Akeleien. Ich freue mich jedes Jahr, wenn die charakteristischen Blätter stark und schön wie Astrid Lindgrens Puppe Mirabell aus dem Boden herauswachsen.

Über allem der schwache Ruf des kleinen Eulenvogels, Athene noctua. Welch großer Name für solch eine kleine Eule. Aber Weisheit, für die die griechische Göttin Athene ja steht, ist eben keine Sache von körperlicher Größe. Müde klingt das Käuzchen und müde muss es ja auch sein, kommt gar nicht mehr zur Ruhe. Wo es wohl wohnt? Ich würde es so gern einmal sehen.

4. März 2025

Erschöpfungs-Sudoku 
mit Rote Bete-Schnitzeln

In meinem Tischkalender sind für heute Haare waschen und Einkaufen als die beiden Aktionen des Tages notiert. Zu Beginn eines jeden Monats kann ich bis zu elf solcher Aktionen auf jedem Wochenblatt verteilen. Dreimal Kochen, zweimal Haarewaschen, einmal Duschen, einmal Einkaufen, einmal Wäschewaschen, zwei Joker für Artbesuche oder Treffen mit Freunden und ein Kirchgang. Kommt etwas Unvorhergesehenes dazu, beispielsweise der Besuch des Hufschmieds oder ein Flohalarm, fällt etwas anderes aus. Zwei Tage sind durchgeixt: der Mittwoch und der Samstag, meine Ruhetage. Die Baseline, die Versorgung der Tiere und mein Frühstück, läuft durch, soweit reicht die Kraft. Fürs Putzen fehlt sie meist.

Stelle ich fest, dass die Rechnung nicht aufgeht, muss ich schieben, streichen, tauschen. Heute habe ich Haare waschen gegen Duschen getauscht, was unverhältnismäßig mehr Kraft zieht. Danach will ich unbedingt noch was Richtiges zu Mittag kochen, obwohl ich kaum noch stehen kann. Aber gerade, wenn man schon so schlapp und müde ist, braucht man doch etwas Nahrhaftes zu essen! Mal sehen, was noch so im Vorrat herumlümmelt... Hm, Rote Bete, Eier, Paniermehl, Dingelspaghetti,- super, das werden Rote-Bete-Schnitzel im Spaghettibett!

Auf der Stehhilfe hängend, schneide ich von der tiefdunkelroten Rübe einen halben Zentimeter knackig dünne Scheiben ab. Dabei rinnt mir der pinke Saft zwischen den Fingern hindurch. Dann erst schäle ich sie, tunke sie in das verquirlte Ei und wende sie im Paniermehl, das mit Bertram, Galgant und Kurkuma gewürzt ist. Im langsam erhitzten Rapsöl backen die Knusperscheiben goldbraun aus. Bevor ich etwas Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer darüber streue, lösche ich sie mit drei Esslöffeln Weißweinessig pro Pfannenladung ab. Das nimmt den Rübenschnitzeln die erdige Note.

Ans Spaghettinest drapiert, Petersilie drübergerieselt, ein Glas Weißwein dazu. Was willst du mehr? Eher weniger. Ob ich den Einkauf verschieben kann? Nein, kann ich nicht, sonst fehlen mir morgen Mandeln und Rosinen fürs Frühstück. Aber vorher brauche ich eine lange Nachmittagspause und nicke schon ganz bald erschöpft, satt und zufrieden ein. Und danach bastle ich am nächsten Erschöpfungs-Sudoku, schiebe, tausche und streiche.

 

6. März 2025

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Kurz und schmerzlos

Das darf doch wohl nicht wahr sein! Endlich hat man seine Sommerliebe von sich selbst und diesem unglaublich schönen Häuschen in allerbester Lage überzeugen können. Gut, sie wollte noch ein paar andere Objekte besichtigen. Doch dann sind sie zurückgekehrt. Siehst du? Qualität setzt sich immer durch.

Und dann... - Es ist nicht zu fassen! - ... passt der Spatzenmann nicht durch das Einflugloch hindurch. So einfach gibt er sich aber nicht geschlagen, quetscht sich so weit hinein, wie es nur irgend möglich ist, bis zum runden Bäuchlein, strampelt mit den Beinen in der Luft herum, der Schwanz zappelt aufgeregt auf und nieder. Nochmal raus und neuen Anlauf nehmen, schieben, wackeln. Es ist wirklich nichts zu machen. 

Das Nachbarhaus ist nicht so stabil, kleiner, ohne Freisitz mit Stange. Aber er passt hinein. Nun gut, besser als ein Nest in der Hecke, das beim nächsten Frühlingssturm den Elementen ausgesetzt ist. Und er kann das Dach seines Lieblingshäuschens darunter sogar als Terrasse benutzen. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht.

Jetzt muss SIE noch überzeugt werden. Sie ist nämlich schon wieder davongeflogen. Er ruft, pfeift und zwitschert, muss ihr wohl hinterher. Er hat Spatzi nicht im Griff.

Dabei sind die Vogelhäuschen gefragt. Ein Blaumeisenpärchen war schon da und hat sich das Haus der Spatzenträume angeschaut.

Das Rotkehlchen auf dem Zaun rund um die Terrasse schaut alldem interessiert zu. Ob es auch die etwas peinliche Zappel-Szene beobachtet hat? Hat es. Und ich ja auch, von meinem schönen Plätzchen im Tagesbett aus.

Zur Hunderunde fahre ich mittags eine lange Zufahrt ins Feld an, in der ich Lotta und Josh herumstrolchen lassen kann, während ich mitten auf dem sonnenwarmen Weg sitze. Die Beine tun so weh.

Wenn Weidenrinde Rosalie und Lotte bei Beinweh hilft, dann vielleicht auch mir? Am Eselstall wurde gerade erst die Böschung am Bach geschnitten. Haufenweise Hasel- und Weidenzweige liegen dort herum, von denen ich mir einen großen Strauß Kätzchen für die Vase schneide. Die Stücke, um die ich die Zweige zu Hause einkürze, sind ab sofort mein Weidenrindenvorrat, von dem ich mir für eine Teekanne voll zwei Stück mit einer stabilen Messerklinge entrinde. Einen Tee mit einem Esslöffel voll aufgegossen und...? Abwarten beim Teetrinken.

Als ich drei Stunden später zur nächsten Hunderunde aufbreche, den Fußweg im Feriendorf bergauf nehme, habe ich KEINE Schmerzen! Ganz seltsam fühlt es sich an, denn die Müdigkeit in den Beinen ist immer noch da. Sie ohne das Ziehen und Kribbeln zu spüren ist ungewohnt. Ich wusste nicht, dass die Symptome auch getrennt voneinander funktionieren.

 

7. März 2025

Frühlingsgefühle

Dieser Spatz gibt einfach nicht auf. Während meiner Vormittagspause kommt er schon wieder angeflogen, hämmert und pickt mit seinem stabilen Schnabel rund um das Einflugloch feste auf das Holz. Während seine Frau bereits im Spatzenhaus zweiter Wahl aufräumt - die Vormieter haben Unrat hinterlassen - will ihr Mann mit dem Dickkopf durch die Wand. Wenn das mal keine Kopfschmerzen gibt!

Viel Zeit, ihm zuzuschauen, bleibt mir heute nicht.

Mein Tischkalender weiß, dass ich heute Haare wasche und die Esel Gäste erwarten. Die erwachsenen Töchter haben ihrem Vater zum Geburtstag einen Eselspaziergang geschenkt.

 

Ein Eselmensch, das stellt sich schon bei der Begrüßung heraus. Dass Lotte nicht an der Stirn gekrault werden möchte, sieht er an der Stellung ihrer Ohren. Sie fühlt sich unwohl, die Berührung des Gesichtes ist eine intime Geste, wie beim Menschen auch. Vielleicht am Ende des Spaziergangs, tröste ich ihn.

Erst einmal werden jetzt Bürsten verteilt und als ich seinen Töchtern noch erkläre, dass das Fell in Wuchsrichtung gebürstet wird, kniet Papa mit der weichsten aller Bürsten vor Lotte, streicht ihr zärtlich über die Wangen, während das bockige Eselchen sich lammfromm mit halb geschlossenen Augen an den Papa kuschelt.

Wer heute Lotte führt, ist schonmal klar. Eine Tochter auf der anderen Seite, spaziert das Lotteteam heute ohne jeden Ausreißer davon. Rosalie bekommen die Schwester und ihre Freundin und Rosalie ist eben Rosalie, geht dahin und wartet nur ab und zu, dass Lotte wieder aufschließt. Mehr will sie gar nicht, als dass Lotte nah bei ihr ist. Ja gut, sie wäre auch gerne Mama, da bin ich mir ganz sicher. Aber das geht leider nicht. Sie hatte, bevor sie zu mir kam, eine Totgeburt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das wiederholt, ist groß. Manchmal klappt es einfach nicht mit dem Kinderkriegen. Inzwischen wurde eine Autoimmunerkrankung bei ihr festgestellt, die möglicherweise dafür verantwortlich ist.

Deshalb ist und bleibt eben ihre kleine Schwester ihr Baby. Irgendwo muss die Mutterliebe hin.

Als ich am Ende des Dorfspaziergangs an diesem herrlich warmen Frühlingstag die glückliche Familie frage, was sie von ihrer Zeit mit den Eseln mitnimmt, sagt der Papa Die Esel. Und die Mama träumt von einem Häuschen im Dalheimer Feriendorf, durch das wir gewandert sind.

 

8. März 2025

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Premiumplätze

Die beiden Spatzenmieter haben jeder ein rituelles Zweiglein ins Haus gebracht. Was den Spatzenmann angeht, nicht ohne nochmal um das Einflugloch der Traumimmobilie herumzuhacken. Wenn ich das richtig gesehen habe, hat er sein Zweiglein sogar DORT hineingeworfen. Dann sind beide verschwunden. Scheinbar ist das so wie mit dem Handtuch auf der Liege am Pool: Besetzt! Und wenn man das schöne Haus schon nicht selbst bewohnen kann, dann bitte auch keine Blaumeisen, denen man es neiden würde.

 

Auf meiner Wochenkalenderseite ist heute schon der erste Joker der Woche eingetragen, - ein weiterer Eselspaziergang mit einer jungen Familie. 

Die fünfjährige Tochter liebt Esel. Sie weiß gar nicht so genau, warum. Vielleicht, weil sie so lieb aussehen? Ja, das könnte sein, nickt sie! Sieht man ja auch schon an dem Kuscheltier mit den warmen braunen Augen, das als erstes auf Rosalies Rücken reiten darf. Es hat sogar ein Schulterkreuz genau wie die echten Esel!

Ganz zart berührt das Kind jetzt das dichte Winterkleid von Lotte, bevor wir ins Dorf aufbrechen. Mit ihr an der Seite kann die Kleine gar nicht sprechen, weil sie ganz tief drinnen so unsagbar viel fühlen muss. Einen riesigen, lebendigen Esel am Strick zu führen, der ganz dicht neben einem herläuft.... Was soll man denn da noch sagen?

Außer vielleicht, dass Mama den kleinen Bruder bitte gut festhalten soll, weil er den Platz des Plüschesels eingenommen hat und jetzt vor uns auf Rosalie sitzt, geführt von dem ältesten der drei Geschwister. Und das machen sie alle wirklich richtig gut, das Führen, Reiten und das Glücklichsein.

Der zweijährige Strahlemann sitzt da oben auf meiner Schönen, als hätte ihm nur dieses hier in seinem bisherigen Leben noch gefehlt, abgesehen natürlich von Papa, der bisher der Packesel war, von Mama und den Geschwistern.

Nur wenn die Strecke bergab geht und es den beiden Stuten nach dem langen Winter ganz arg nach einem ausgelassenen Galopp den Berg hinunter gelüstet, lasse ich die Mama ihn vorsichtshalber herunterheben. Dann verschwindet für einen Moment das Lächeln aus dem jungen Gesicht und er knipst es erst wieder an, als er wieder auf seiner Eselin sitzt, die Bewegung ihrer Muskeln spürt, sich umschaut nach der großen Schwester, die mit Esel Lotte ganz nah bei ihm ist.

Von da oben sieht die Welt noch schöner aus, denke ich.

10. März 2025

Hausbesetzer

Familie Spatz habe ich heute noch nicht gesehen. Hat Nachbars Katze Tatsachen geschaffen?

Dafür schauen die Blaumeisen wieder vorbei. ER nickt solange ins Haus hinein, bis die Freundin neugierig wird. Schwubbs ist er drin, sie hinterher. Und nur einer kommt wieder heraus. Hab ich mich verguckt?

Heute ist mein Ruhetag. Ein Buch, die Lesebrille und der Sudokublock sind auf dem Tagesbett um mich herum verteilt. Von hier aus kann ich das Vogelhäuschen gut beobachten. Ist Blaumeischen da drinnen in Ohnmacht gekippt oder hat es das frische Zweiglein der Spatzens entdeckt und besetzt das Haus vorsichtshalber persönlich? Die passen doch eh nicht rein, also!

Ihr kleines Gesicht taucht erst nach einer guten Viertelstunde wieder auf. Es macht ganz und gar nicht den Eindruck, als wollte dieses kleine Wesen jemals wieder herauskommen. Aber dann erschrickt es und fliegt davon, weil ich kurz aufgestanden bin, um das Handy zu holen. Bitte komm wieder. Ich tu dir nichts.

Also erstmal weiterlesen. JENNY COLGANS SOMMERKÜCHE im Moment. Ich mag es sehr, wie die Schriftstellerin dem Hofhund Brambles mit liebevollen Worten eine Seele schreibt. 

Zwischendurch immer wieder der gespannte Blick zum Vogelhäuschen.

12. März 2025

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Der erste Bärlauch

Doch, Spatzens sind noch einmal zurückgekehrt, obwohl die Blaumeisen schon Pläne für die Inneneinrichtung schmieden. Da muss Herr Spatz wohl noch einmal deutlich werden. Flugs auf die Vogelstange gehockt, Präsenz gezeigt. Wie kann man nur sein Zweiglein ignorieren, auch wenn man, das muss er ja zugeben, nur VOR dem Häuschen sitzen kann statt drin?

Was machen Meisens jetzt? Fliegen Attacken aus der Luft, obwohl sie viel kleiner sind. Also dieses Vogelhaus....!

Nach zwei oder drei kurzen, aber heftigen Kämpfen entscheidet das mutige Blaumeisenpaar doch tatsächlich diese Angelegenheit für sich, verscheucht den frechen Spatz und seinen Spatzenschatz. Für wie lange wohl?

 

Ich lass die beiden mal alleine und widme mich dem ersten Bärlauch, den ich hinter dem Haus entdeckt habe. Sobald die Krokusse ihre Knospen öffnen, suche ich nach den zarten Blattspitzen, weil es solange nichts Wildes zu ernten gab. Aber es müssen doch wenigstens die Veilchen blühen, die das Violett der Krokusse auf den Wiesen ablösen, bis sich endlich auch der Bärlauch zeigt.

 

Wieder mixe ich einfach zusammen, was ich gerade so dahabe, Bärlauchblättchen, 

SonnenblumenkerneZitronensaft, Knoblauchzehen, Rapsöl, etwas Salz und Pfeffer und passiere die aromatische Mischung. Hätte ich Käse da, am liebsten den vom Biobauern unten im Tal, hätte der auch mit reingedurft.

Aber dem ersten Bärlauchpesto verzeiht man ja solche Engpässe. Schließlich ist es das bis dahin beste Pesto des Jahres.

Nach dem nächsten Wocheneinkauf ist die noch köstlichere Bärlauchcreme mit Feta und Frischkäse fällig.

Vorfreude!

 

19. März 2025

Brot im Glas

Jetzt habe ich also ein leckeres Pesto, aber gerade kein Brot da. Weil das so teuer geworden ist, ich aber für ein kleines Singlebrot nicht den Backofen anwerfen möchte, ist jetzt wohl der Zeitpunkt gekommen, auszuprobieren, was ich schon lange mal backen wollte: Brot im Weckglas.

 

Dafür wähle ich mein Lieblingsrezept für Blitzbrot. Ein Päckchen Trockenhefe und 1 EL Salz in 450 ml lauwarmem Wasser aufgelöst, je 1 EL von den gemahlenen Brotgewürzen Anis, Koriander, Kreuzkümmel, Nelke und Zucker, 2 EL Weißweinessig, 500 g Dinkelvollkornmehl, einen Schuss Speiseöl und 150 g Saaten nach und nach dazugegeben und alles zu einem Teig geknetet. Damit fünf eingefettete STURZGLÄSER befüllt, aber höchstens zu einem Drittel! Schließlich geht der Teig noch auf und man weiß ja nie, wohin.

Die kommen schließlich in den noch kalten Ofen, der mir bei 200 Grad Ober- und Unterhitze über 50 Minuten meine duftenden Brote erst ordentlich in die Höhe treibt und backt.

 

Pause für mich!

Als die Kruste schon braun ist, der Teig weiter unten im Glas aber noch roh, muss  die Temperatur nach einer halben Stunde auf 150 Grad runter. Kann an meinem alten Backofen liegen. Nach nochmal dreißig Minuten nehme ich das duftende Backwerk aus den Gläsern. 

 

Abkühlen lassen, wieder Pause. 

Gläser mit den Broten drin verschließen und eine halbe Stunde lang einkochen. Das macht mittlerweile ein Einkochautomat für mich, den ich bei einer Klosterauflösung erstanden habe. Und ich bin richtig erleichtert, weil ich jetzt einen Vorrat habe, auf den ich zurückgreifen kann, wenn ich das Kochen für etwas anderes streichen mus.

20. März 2025

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Vorbereitungen

Den ganzen Morgen lang tackert Spatz nun schon um das Einflugloch herum. Diese zerstörerische Penetranz nervt langsam, trotzdem 

imponiert es mir, dass er an seinem Traum festhält, nicht locker lässt.

Später, als ich selbst die Terrasse bevölkere, traut sich Familie Blaumeise nicht zum Häuschen, wegen mir. Eins, zwei, drei. Tüdelüt. - Drei sehr hohe leise Töne und ein kräftiger Triller. Es klingt in meinen Ohren wunderschön. Endlich ist da draußen wieder etwas los. Ich könnte ewig hier sitzen, um den Meisen-Rap zu hören. Aber weil ich ja möchte, dass sie endlich IHR Vogelhäuschen beziehen und dort zu brüten beginnen, verschwinde ich mit Lotta und Josh ins Eselhirtenhäuschen.

Da unten unter den Bäumen ist alles noch so karg, März eben. Trotzdem ist die Welt in Sommerlaune, weil man ja weiß, dass er ganz sicher und verlässlich kommt, der Sommer, und man dieses Frühlingskribbeln im ganzen Körper spürt.

Das Eselgelände ist sehr gut abgetrocknet, weil es schon seit Wochen nicht mehr geregnet hat. Die Möhren und der Spinat, die in den Hochbeeten noch in ihren winzigen Samenkörnchen schlafen, versuche ich, mit einer sanften Dusche aus der Gießkanne zu wecken. Sie zieren sich noch. Die Rote Melde hat dagegen schon die ersten Blattpaare, die Keimblätter, getrieben, rübenrot und hauchzart. 

Das kleine Hüttchen ist, bis auf den Krimskramsschrank, blitzblank geputzt und gesaugt.

Und endlich gibt es auch einen robusten Witterungsschutz über der Terrasse, ein Wohnwagen-Vordach mit Keder. Nur die Stangen fehlen, deshalb war es auch recht günstig. Die ersetzen jetzt drei Haselstämmchen, durch der Esel Zähne im Winterstall über Nacht entrindet und von mir im Eselgarten auf die richtige Länge gesäbelt. Schraubhaken reingedreht, durch die Löcher im Vordachstoff gesteckt und abgespannt.  Es sieht genau so aus, wie ich es mir vorgestellt habe: rustikal und irgendwie... glampisch.

Davor blüht ein kleiner Tuff Veilchen in der staubigen Erde, seitlich sogar Ehrenpreis. Die vielen Traubenhyazinthen mit den langen schlappen Blättern warten aber noch auf den Startschuss zur Blüte, - die ganz allein für sie berechnete Mischung aus Wärme und Tageslicht.

 

Und jetzt! Könnten eigentlich die Esel kommen, jahaaa! Ob das Wetter hält? Ich habe schon in manchem März, der so tat, als sei er ein Sommer, vor lauter Ungeduld die Langohren in den Garten geholt und musste sie dann doch im April noch einmal zurückbringen, damit sie nicht mit ausgebreitet Ohren davonfliegen oder das Weidezelt im Sturm nicht herumwandert, wenn doch die Esel gerade darin Schutz suchen. Ich werde noch ein, zwei Wochen warten....

21. März 2025

Ein Strand für Esel

Wollte ich nicht die Ankunft der Esel vorbereiten? Also gut. Die sogenannte Sandfläche muss in diesem Jahr unbedingt erneuert werden. Die letzte Sandlieferung ist schließlich schon so lange her, dass ich mich gar nicht mehr an sie erinnern kann. Die Esel haben sie in den feuchten Sommern in den Matsch darunter getreten.

Jetzt hat der Baustoffhändler Nachschub gebracht, preislich maßgeschneidert für mein Budget: 3 Tonnen Sandkastensand für den Eselstrand.

Der ist zwar gar nicht so optimal für die Tiere aus der Steinwüste, weil er mit dem Futter in den Verdauungstrakt gelangt, sind dort ablagert und irgendwann zu einer tödlichen Kolik führen kann. Aber er hält die Lauffläche viel trockener und verhindert, dass die Hufstrahle wieder faulen. 

Deshalb darf auf keinen Fall auf dem Sand gefüttert werden. Oder umgekehrt: deshalb werden jetzt die Futterstellen im Weidezelt und unter der Fichte weiträumig ausgespart, als die Freundin aus dem Nachbardorf direkt nach der Arbeit zum Schippen anrückt. Schnell futtert sie unter dem tollen neuen Hüttenvordach noch ihr mitgebrachtes Butterbrot, bevor sie in die Gummistiefel springt. Echte Hingucker sind das in Honiggelb mit ganz vielen kleinen Bienen darauf, und schon legt sie los. Schubkarre um Schubkarre bugsiert sie auf die Lauffläche, von der schnell ein hübsches Stück bedeckt ist.

Als eine Bigbag leer ist, bin ich fix und fertig von ihrer Schufterei. Seit ich krank bin, fühle ich mich sogar von den Tagesprogrammen gesunder Menschen gestresst und entkräftet. Die Erinnerung daran, dass ich auch mal den ganzen Tag auf den Beinen sein konnte, macht mich ein wenig traurig. Es ist wie es ist, schüttle ich den Gedanken ab. Er hilft mir ja nicht.

Aber die Kraft der Freundin motiviert mich, am nächsten Tag selbst zur Schaufel zu greifen. Geht doch, es ist leichter als gedacht. Dass die Atmung nach einer halben Stunde beschleunigt, blende ich einfach aus. Es macht solchen Spaß, zu sehen, wie schnell die Fläche wächst. Der Schwindel und die Sehunschärfe lassen sich etwas später allerdings nicht mehr beiseite schieben. Aufhören. Auf den nächsten Crash warten, wenn auch dieses Mal sehr zufrieden.

Die dritte Tonne übernimmt zwei Tage später wieder die Freundin und wird gerade so fertig, bis ein Unwetter uns mit Donnergrollen wieder unter das Hüttenvordach scheucht. Starkregen trommelt lustig darauf herum, während wir quatschend den Apfelkuchen vertilgen, den sie gebacken hat, aus anderthalb Kilo Äpfeln, die von ganz wenig Teig und noch weniger Zucker zusammengehalten werden, sagt sie. Versprochen? 

Eine von uns hat Josh auf dem Schoß, die andere das Schlotterlottchen eng neben sich, alle zusammen in Decken eingemummelt, bis das Gewitter abgezogen ist.

Gut, dass ich rechtzeitig mit dem Gießen der Hochbeete fertig geworden bin. Sonst wäre ich dabei ganz schön nass worden.

23. März 2025

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Es war doch die Lerche

Diese Lerchen! Die Frühaufsteher sitzen im schummrigen Morgenlicht auf der Straße, weil sie nun mal auf dem Boden offener Landschaften leben und brüten. Und weil sie ihre Nester verteidigen. Das liest man ja auch von Spatzen und Blaumeisen.

Leider sind sie mit einem erdfarben gestrichelten Gefieder getarnt, durch das Fressfeinde sie auf den Feldern nicht aufstöbern. Deshalb hält man die todesmutigen werdenden Eltern ja auch für einen der vielen Klumpen Erde, die den Treckern jetzt aus dem Reifenprofil plumpsen. Erst, wenn man schon fast drüber fährt, schwingen sie sich auf, ziehen die Füße unter den Bauch und versuchen, sich noch irgendwie zu retten. Mir Autofahrerin fallen auf dem Weg vom Stall nach Hause noch viel größere Klumpen vom Herzen, als es heute morgen gleich zwei der phantastischen Sänger schaffen, ganz knapp vor meinem Eselmobil noch aufzusteigen, einmal durch eine Vollbremsung meinerseits. Gut, dass ich heute besonders früh unterwegs bin. Da teile ich mir die Straße nur hier und da mit einem Auto des Pflegedienstes.

Und mit mehreren hundert Erdkröten, die seit heute Nacht wieder durch das Altenautal zu ihren Laichgewässern wandern. Ihre Winterstarre ist nämlich vorbei.

Eines ihrer Ziele ist da, wo Altenau und Piepenbach in einem kleinen Stausee aufeinandertreffen, der meist, wenn überhaupt, ein kleiner Tümpel ist und nur bei lang anhaltendem Starkregen anschwillt. Die Kröten scheinen ihn zu mögen. Deshalb schleppen viele Weibchen ihre Frinzen, man weiß ja nie, ob so ein Poser Frosch oder Prinz ist, huckepack von den umliegenden Hängen herab über die Straße.

Das ist für mich eine schlimme Zeit, wenn die Autos mit Höchstgeschwindigkeit darüber rasen und ein abstoßendes Gemetzel hinterlassen,- trotz des Krötenfangzauns. Jetzt wäre ich gern Pippi Langstrumpf, die ihr Auto hoch über dem Kopf durch die Froschlurchenversammlung trägt oder ohne Räder und Bodenkontakt über sie hinwegschwebt. Bin ich aber leider nicht und krieche deshalb, obwohl ich dadurch als Verkehrshindernis gelte, in Schlangenlinien um die Liebesblinden herum.

Die, die es nicht überstehen, holen tags die Krähen. Auch wenn mir Aasfresser nie sympathisch waren, bin ich zur Zeit der Krötenwanderung doch dankbar dafür, dass sie mit dieser unschönen Aufgabe betraut sind.

Die, die es überleben, graben sich bei Tagesanbruch wieder ein, da, wo sie gerade sind, um in der nächsten Abenddämmerung ihren Weg fortzusetzen. Sie sind ja so schrecklich langsam, weil sie beim Spazieren auch so viele Pausen machen wie ich.

26. März 2025

Nestbau

Na endlich, die Blaumeisen haben begonnen, ihr Nest zu bauen. Sie flitzen zwischen den Pflanztöpfen auf der Terrasse und dem Vogelhaus hin und her, um mit dem Moos, das über den Winter die nackte Erde in den Pötten abdeckt, eine dicke weiche Matratze auf den Boden des Häuschens zu legen. Ein ums andere Mal nehmen sie den Schnabel jedoch ein klein wenig zu voll, kämpfen auf der Vogelstange mit dem voluminösen Geflecht und müssen mächtig zappeln, um sich damit durch das Loch zu quetschen. Was tut man nicht alles für den Nachwuchs?

So kleine Vogelküken sind ja auch sehr empfindlich.

In den letzten Jahren habe ich Lottas Fell in den Pflanzkübeln deponiert, das ich ihr an warmen Tagen draußen schneide. Es ist so wunderweich. Bis ich las, dass Hundefell durch die Insektizide gegen Zecken und Flöhe so stark mit Gift belastet ist, dass es die Vögelchen nicht überleben, wenn ihre Eltern die Fasern ins Nest einweben.

Für die Hunde ist es natürlich auch nicht gut. Das habe ich zuletzt bemerkt, als der kleine Lottahund unkontrolliert zu zucken begann, nachdem ich ihr die letzte halbe Floh- und Zeckenabwehr-Tablette gegeben hatte. Keineswegs überdosiert.

Ich hatte mich dazu durchgerungen, weil wir doch noch zwei Wochen lang immer wieder mit Flöhen zu kämpfen hatten. Eines der Vogelhäuschen war die Quelle dafür. Ein sehr hübsches in Gestalt eines Wohnwagens, eigentlich eher ein Dekorationstück, das ich mal geschenkt bekommen hatte. Im letzten Jahr hatte sich ein Blaumeisenpaar darin verliebt - es war wirklich sehr schön! - und war eingezogen. Die Klappe hinten war bloß viel zu klein, um es nach der Brutsaison reinigen zu können. So hatten die Parasiten sich darin und drum herum zu einer hüpffreudigen Kolonie mit beeindruckender Reichweite ausgewachsen.

Als ich das endlich bemerkte, trug ich das Häuschen in einer Riesenplastiktüte feierlich im Müllcontainer zu Grabe, ertränkte die Terrasse mehrmals in Flohschampoo und packte die Schaffelle, die unter dem befallenen Häuschen auf den Sitzmöbeln lagen, vorsichtshalber zur vierzigtägigen Quarantäne in wasserdichte Säcke. Dreißig Tage lang halten es die Blutsauger ohne Wirt aus. Noch sind sie unter Verschluss. Ich will sicher sein, dass sie wirklich hops gehen, denn bei Flöhen hört meine Tierliebe auf.

27. März 2025

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Der will nur spielen

Natürlich weiß ich, dass ich besser nur EINE Schubkarre voll Erde schaufeln sollte, zumal der Boden in dem kleinen alten Hochbeet stark durchwachsen ist mit Rizomen von Ackerwinde oder sonst was, was man wirklich nicht ins neue Hochbeet umlagern möchte. Die müssen erst einmal mühselig ausgerupft werden und ich brauche doch morgen auch noch Kraft für den Geburtstagsbrunch einer Freundin.

Deshalb kommt jetzt wirklich nur eine Schubkarre voll ins andere Hochbeet, auf die dicke Lage Eselpuh vom letzten Herbst, basta!

Sieht toll aus mit der frischen Erde darauf. Ich könnte sofort loslegen mit dem Aussäen, die Erbsen müssen dringend ins Beet. Aussaat bis Ende März! steht auf der Samentüte.

Also nur schnell die leere Schubkarre mit der Schaufel noch zurück ans alte Beet fahren, damit ich da beim nächsten Mal sofort weitermachen kann.

Obwohl... wenn ich schonmal hier bin... Die Erde habe ich ja eben schon gelockert. Da könnte ich doch noch ein, zwei Schaufeln... Schon ist die Karre voll. Da kann ich sie auch gleich wieder leeren, ins nächste Hochbeet, das voller Mist auf Humus wartet. Und wieder zurück mit der Karre ans jetzt schon halb leere alte Beet. Das ich jetzt eigentlich auch gleich ganz leeren könnte. Der Brunch morgen ist ja in der Feriendorfer Gaststätte. Dahin sind es nur zweihundert Schritte von zuhause, fast alle ebenerdig, ein Heimspiel. Da wird mich doch die dritte Schubkarre nicht ausknocken.

Allerdings ist Josh damit überhaupt nicht einverstanden. Der hat nämlich alle Pfoten voll zu tun, weil er jetzt mit Lotta allein im Hundegärtchen ist und sich von dort aus wirklich schwertut, mich zu beschützen. Ich fuhrwerke ja genau zwischen Hundegarten und Straße herum, auf der so viele mögliche Angreifer zu Fuß oder mir dem Rad unterwegs sind, denen ich aus Sicht meines selbsternannten Hütehundes ohne ihn schutzlos ausgeliefert bin. Er tut das einzig ihm Mögliche, nämlich durch Lautstärke mangelnde Kontrolle ausgleichen und den Leuten klarmachen, dass mit ihm sowas von nicht zu spaßen ist. Was überhaupt nicht stimmt. Eigentlich möchte er von jedem Menschen ja einfach nur geliebt und gestreichelt werden. Er kann das bloß nicht so gut vermitteln.

Wenn er sich so fürchterlich aufregt, muss er immer schnell ganz nötig zum Hundeklo. Deshalb ist jetzt also Schluss mit Erde schaufeln. Hunderunde, Füttern, Eseln, Bett. Und morgen feiern wir Geburtstag.

28. März 2025

Intervallfasten 16 / 8

Wie das duftet! Warm, weich, nach süßem Brot. Ich backe Challot, die tradionell-jüdischen Schabbatbrote, auf Vorrat. Morgen möchte ich fünf Gläser davon einkochen. Der Teig ist bei der ersten Gare in der letzten Wärme der Abendsonne giganitisch aufgegangen. Nach dem zweiten Durchkneten sind die Teiglinge in ihren Weckgläsern verschwunden, mit einem großen weichen Tuch sanft umfangen. 

Genau so habe ich es vor Jahren einer Hauswirtschafterin abgeschaut.

Als wäre der Teig lebendig, dachte ich damals noch unverständig. Dass er es ja wirklich ist, ging mir erst viel später auf. Deshalb mache ich das jetzt genauso. Gut, dieser Teig heute geht so wahnsinnig auf, dass er wahrscheinlich auch durch ausgesprochen grobe Behandlung nicht davon abzuhalten wäre, da bin ich mir sicher. Aber es ist schon schön, dem, was einmal ein sehr leckeres und ja auch rituelles Brot werden soll, Hingabe zu schenken. Es hat etwas mit Wertschätzung der Lebensmittel zu tun, die den Menschen immerhin am Leben erhalten. Wie man ein Lebensmittel behandelt, verändert natürlich nicht es selbst, aber die Haltung des Menschen ihm gegenüber.

 

Im Ofen sind die kleinen Brote noch weiter über sich hinausgewachsen, du meine Güte, da liegt heute ja wirklich Segen drauf. Die Deckel der Weckgläser werden niemals draufpassen. Also löse ich die runden, vor Eigelb glänzenden Hüte ab und da liegen sie nun verführerisch zum Abkühlen auf dem Brett. 

Müsste man jetzt eigentlich sofort probieren, kämpfe ich mit mir. Aber ich esse nur zwischen 7 und 15 Uhr und faste die übrigen 16 Stunden. Mehr brauche ich nicht, weil ich mich wenig bewege.

Aber es duftet so gut. Findet der Lottahund auch. Sie verfolgt jede meiner Bewegungen, um nicht zu verpassen, wenn mir ein Krümel von der Arbeitsfläche herunterkullert, obwohl sie sonst um diese Zeit schon schläft. Ob ich eine Ausnahme mache und mir so ein warmes Stückchen Brot mit cremigweichem Frischkäse und süßem Johannisbeergelee gönne?

Nee, ich mache sowieso schon zu viele Ausnahmen und werde immer pummeliger. Am besten lenke ich mich mit Lesen ab.

Auch wenn die Challot wirklich SEHR SEHR lecker sind, gerade so frisch aus dem Ofen. 

Wieder JENNY COLGAN, aber diesmal der vierte Band der KLEINEN BÄCKEREI AM STRANDWEG. Es könnte klappen mit der Ablenkung, denn ich habe in dem Buch bereits das Finale erreicht, es wird also richtig spannend. Zwar stellt sich die Frage, ob Marisa ihren Alexej wirklich bekommt, nicht mehr. Das ist so kurz vor dem Ende eigentlich alternativlos. Aber wie und wann? - Den beiden kommt ja dauernd irgendetwas dazwischen, es ist zum Verzweifeln, was allerdings wiederum den Spannungsbogen steigert.

Wenn es nebenan nur nicht so himmlisch duften würde.

Und, ehrlich, es ist doch naiv, sich mit einem Buch ablenken zu wollen, in dem von vorne bis hinten die leckersten Kostbarkeiten aus dem Backofen der KLEINEN BÄCKEREI AM STRANDWEG geholt werden. War eine dumme Idee.

 

29. März 2025

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Bergmolch

Wer kommt mir denn da im Morgengrauen entgegen? Sieht aus wie eine Eidechse. Mit ziemlich schlechtem Gewissen halte ich ihr die Handykamera vor die breite Nase. Leider unscharf das Foto, aber nur darauf sehe ich den leuchtend orangefarbenen Bauch, den ich in der Aufsicht niemals wahrgenommen hätte. Was für eine Pracht. Da will doch jemand die Weibchen beeindrucken!

Ein Bergmolch in Wassertracht ist es, auf dem Weg zum Laichgewässer. Aber in der Richtung, in die er marschiert, fällt mir beim besten Willen kein Gewässer ein, bis ich nachlese: sie laichen in Waldtümpeln und wassergefüllten Fahrrinnen von Forstfahrzeugen.

 

Oja, da oben liegt der Zipfel Wald, in dem ich mit Hingabe waldgebadet habe, bis ein Harvester im vergangenen Winter tiefe Furchen in den Boden geschnitten hat. Bäumchen, die ihm im Weg standen, hat er einfach umgeknickt. Der Anblick dieser Zerstörung wirkte auf mich schockierend, aber ich darf nicht klagen, denn auch ich habe in diesem Winter wieder mit Holz geheizt. Irgendwoher muss es ja kommen. Und wenn schon, dann am besten aus der Nähe.

Dorthin wird wohl jetzt der Bergmolch wandern, andere seiner Art treffen, Hochzeit feiern und für Bergmolchnachwuchs sorgen, - mitten in den Spuren menschlicher Eingriffe in den Wald. Die Natur lässt sich nicht unterkriegen. Zieh los, du hübscher.

31. März 2025

Ein Strauß Lenzrosen

Da stand ich nun in meinem Lieblingsladen und konnte nicht mehr weiter. Die Atmung beschleunigte, Arm- und Beinmuskeln schwächelten, mir wurde schwindelig.

Wie gut, dass eine Angestellte in der Essig-und Ölabteilung einen Hocker vom Nachräumen der Ware hatte stehen lassen. Kutschersitz, Lippenbremse, vier Sekunden Ein-, sechs Sekunden Ausatmen, in die Hände vor dem Mund, Brustkorb dehnen, - nichts, was mir so einfiel, half.

Stattdessen fingen nach zwanzig Minuten die Finger an zu krampfen, zogen sich wie Pfötchen zusammen. Ab da wusste ich, dass ich Hilfe brauchen würde. Mit spitzen Fingern tippte ich auf dem Handy zunächst die Nummer meines Arztes an, dessen Praxis ganz in der Nähe ist. Ich habe ja eine für ihn unsichtbare Krankheit, die er mir glauben muss. Jetzt gab es endlich einmal etwas zu sehen. Aber er hatte Mittagspause. Als nächstes wählte ich die Nummer des Geschäfts, in dem ich da kauerte, das Handy auf dem Schoß, weil ich es mit den nutzlosen Händen nicht mehr halten konnte. Meine Nachricht Ich brauche Hilfe. Ich bin bei Essig und Öl! wurde, so glaube ich im Nachhinein, als verschrobene Bitte um Kaufberatung missverstanden. Jedenfalls kam erstmal niemand. 

Deshalb rief ich zum ersten Mal in meinem Leben um Hilfe. Inzwischen lag ich auf dem Boden, die Muskelkontraktion zog von den Händen über die Arme bis in die Schultern hinauf und von den Füßen über die Beine bis zur Brust.

Jetzt weiß ich, dass ich hyperventiliert habe. Ich atme ja ohnehin seit meiner Erkrankung zu flach. Durch die Überanstrengungen der letzten Tage kam es zur Symptomverschlechterung, PEM, im Fall der Atmung also zur Unterversorgung des Blutes mit Kohlendioxid und schließlich zum Calciummangel in der Muskulatur, wenn ich mir das richtig gemerkt habe.

Weil die herbeigerufenen Angestellten im Lieblingsladen so super entspannt, empathisch und zugewandt blieben, bewahrten sie mich vor weiterer Panik, bis der Krankenwagen eintraf.

Deshalb bekommen sie heute, am Tag nach meinem großen Auftritt, einen Strauß der letzten Lenzrosen und Narzissen aus meinem Garten zum Dank. Es ist und bleibt mein Lieblingsladen, mehr denn je.

Und ich sollte mich ganz unbedingt weniger anstrengen.

4. April 2025

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Reviere

Herr Spatz hüpft ungeduldig vor Vogelhaus b auf der Stange herum, die im Sommer mein Sonnensegel tragen wird. Das Haus selbst hat ja keine. Stange.

Seine Frau ist noch drin und knüpft Nistmaterial ins entstehende Nest. Sie sind tatsächlich zurückgekommen.

Spatz hat Nachschub im Schnabel, ziemlich viel sogar, und weil er einfach nicht stillsitzen kann, segelt ihm die ganze Ladung auf den Boden. Merkt er erst gar nicht. Er ist so hibbelig! Kann wohl gar nicht erwarten, endlich Papa zu werden.

Dann springt er doch hinunter, rafft das inzwischen schlappe Bündel Vogelmiere wieder zusammen und stürzt sich damit umgehend ins Vogelhaus. Seine Frau ist nämlich ENDLICH fertig da drinnen und hat Platz gemacht.

Dann schleppt er einen Zweig an, der ungefähr dreimal so lang ist wie er, ein wenig biegsam zwar, aber eben doch sperrig. Er kriegt ihn natürlich nicht mit sich zusammen durchs Loch gewuchtet, ruckelt, klemmt das Sperrgut schließlich so ins Loch, dass es nicht wieder herausrutscht, während er sich dran vorbeischiebt, um es von drinnen hineinzuzerren.

Es sieht zu schön aus, wie das Ästchen vor sich hinwackelt, mal kürzer, mal wieder länger wird, sich hebt und senkt.

Fortschritte sieht man da, ehrlich gesagt, ganz lange nicht.

Genervt kommt Spatz wieder raus und siehe da, das Zweiglein bewegt sich weiter! Soso, sie waren beide gleichzeitig da drin und nun überlässt er es seiner Frau, mit dem Prengel fertigzuwerden.

Liebe Familie Sperling, mit zwei Leuten ist die Bude voll, da könnt ihr nicht ohne Ende Möbel reinschleppen. Ist schließlich ein Meisenkasten, ich sag‘s ja nur!

Selbst wenn das Einflugloch ein klein wenig größer ist, für KOHLMEISEN eben.

Der Zweig wird noch bis morgen früh aus dem Häuschen herausstaken, denn für heute ist Feierabend.

6. April 2025

Sommerquartiere

Im Winterstall ist die erste Rauchschwalbe eingetroffen. Wir, die Esel und ich, sind noch nie so lange im Frühjahr dort geblieben, dass wir die Schwalben angetroffen hätten, leider. Wenn wir Mitte Oktober einziehen, finden wir immer nur die schon verlassenen Nester vor und jede Menge Schwalbenschiet.

 

Aber in diesem Frühjahr hält sich der nächtliche Frost so hartnäckig, dass nicht einmal die Kröten weitergewandert sind. Da hocken sie nun in ihren Erdlöchern und warten auf wärmere Witterung, die die Muskulatur wieder geschmeidiger macht.

 

Auch meine beiden plüschigen Süßen sind dort im Stall doch noch besser aufgehoben als im Sommerquartier. Deshalb dürfen wir jetzt eben erstmals die Ankunft der Schwalben miterleben. EINER Schwalbe, na gut. 

Wie viele Schwalbenkinder wohl in diesen dreihundert Jahren, die das Gewölbe dort schon steht, geschlüpft,- ausgelassen aus- und eingeflogen sind? Und wie viele Menschen hat es gesehen? 

 

Es heißt, eine Schwalbe mache noch keinen Sommer, aber Hope, das Rotkehlchen, ist schon längst ausgezogen, nistet hoffentlich in dichten Brombeerranken, in die sich die Klosterkatze nicht hineinwagt. Denn auch dieser entzückende Singvogel ist ein Bodenbrüter.

 

Nachdem jetzt aber sogar die ersten Ziegen- und Kuhherden zurück auf den Weiden des Altenautals sind, wird es Zeit auch für die Esel, in ihren Sommergarten zurückzukehren.

Zum ersten Mal wird der Almauftrieb nicht zu Fuß stattfinden, weil jede Kraft fehlt. Die Freundin aus dem Dorf hat angeboten, mir Rosie und Esel Lotte mit dem Pferdeanhänger hinüberzufahren.

Ich bin so dankbar, denn ich weiß, es ist so schnell gesagt Sag Bescheid, wenn ich helfen kann und es kommt ja wirklich immer von Herzen.

Aber jede hat ihre eigene Mühe. Etwas von der eigenen Zeit abzuzwacken, ist dann oft doch nicht so leicht. Es sind doch alle irgendwie am Anschlag. Deshalb habe ich so großen Respekt vor meinen Helferlein und frage mich oft, was in aller Welt ich eigentlich zurückgeben kann. 

8. April 2025

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Umzug

Seit ein paar Tagen schon zieht nach und nach die Stallausstattung um. Die Stallmatten sind sperrig und schwer, aber sie werden den noch kalten Boden im Weidezelt isolieren.

 

Vor jedem Weidewechsel wird auch dringend eine Entwurmung empfohlen. Heute morgen war genau der richtige Zeitpunkt dafür, denn in zwei Tagen geht es nach Hause und nach so einer Wurmkur werden 48 Stunden lang Würmer und Larven, wenn sie denn vorhanden sind, ausgeschieden. So bleiben sie am Winterstall, wo ich deshalb ab jetzt besonders akribisch miste. Wir wollen ja schließlich im Herbst wiederkommen und nicht von den alten Würmchen willkommen geheißen werden, die erstaunlich lange überleben sollen.

 

Auf den Minzgeschmack des Wurmgels, das durch die Lippen mittels einer Art Spritze ohne Nadel in den Mund gedrückt wird, sollen Equiden angeblich ja stehen. Bei Esel Lotte kommt das auch hin. Sie hat es geschluckt und mümmelt zufrieden weiter am Heu.

 

Rosalie mag es NICHT. Damit sie es nicht wieder ausspucken kann, muss ich ihren Kopf umgreifen und hochhalten, bis auch sie endlich schluckt. Dass da noch ein Knäuelchen Heu im Maul ist, habe ich gar nicht mitbekommen. Das kann Rosie mit festgehaltenem Kopf natürlich nicht kauen. Sobald ich sie loslasse, fällt es ihr aus dem Maul heraus zusammengematscht mit der Wurmkur. Hm!

 

Heucobs holen, angegeltes Heu drüberdrapieren wie Schnittlauch auf dem Salatteller. Aber es war vorherzusehen: mit ihren geschickten Lippen angelt sie die kompletten leckeren Heucobs unter der Heuglitsche hervor und lässt sie demonstrativ in der Schüssel liegen.

 

Wenn auch das trockene Heu im Trog aufgefuttert ist, wird sich eines der Eselchen des verschmähten Restes erbarmen. Wenn es nur bitte Rosie ist, denn EIN entwurmter Esel ist KEIN entwurmter Esel.

8. April 2025

Nach Hause

Etwas verloren stehen sie da auf dem Rest Winterweide, den ich ihnen noch gelassen habe. Den größten Teil des Zauns habe ich schon abgebaut und in den Eselgarten gebracht, denn Rosalie und Lotte kommen ENDLICH nach Hause! Der Winterstall und die geliebte Fichte haben sich zum Abschied in warmes Sonnenlicht gekleidet. Lotte reibt ihr Kinn hingebungsvoll auf meinem Kopf hin und her und bringt das bisschen Frisur, das ich trage, völlig durcheinander. Egal, heute ist sowieso der allwöchentliche Tag der fettigen Haare, die Kraft zum Haarewaschen habe ich mir für das Verladen der Esel gespart.

Die Freundin kommt schon angebraust mit dem Pferdehänger hintendran und dann geht es los, das Locken, Ziehen und Schieben. Noch einen Schritt, meine Kleine, so ist schön. Wenn du auf die Rampe trittst, darfst du aus der Schüssel mit den Heucobs naschen, schau mal, da hinten steht sie für dich.

Ihre Nase wird lang und länger. Vielleicht erwischt sie die Schüssel ja auch, ohne auf die Rampe treten zu müssen, die klingt nämlich verdächtig hohl, also unkalkulierbar gefährlich. Es könnte sein, dass sie zusammenbricht und das Eselchen sich ganz fürchterlich verletzt!

 

Es ist schon richtig nah dran, spitzt die Lippen und möchte gerade einen Happen nehmen... Da zieht Lisa doch tatsächlich die Schüssel weiter nach hinten. So kennt man sie gar nicht, rückt doch das Futter sonst immer zügig heraus, wenn sie kommt. Das ist ja jetzt blöd, so nicht! Also Rückwärtsgang für den Lotteesel, denn ein paar Meter weiter hinten wächst Gras, auch sehr lecker, wenn einem schon das Lieblingsfutter verwehrt wird.

Ich versuche, gegenzuhalten, lehne mich mit meinem ganzen Gewicht weit zurück, Tauziehen, aber Lotte ist stärker. Das weiß ich ja auch eigentlich. Nur muss hier bald mal was passieren. Je länger wir dort herumlaborieren, desto kleiner wird die Chance, dass die lieben Sturköpfchen den Anhänger betreten.

Sie grooven sich mehr und mehr auf Verweigerung ein. Dabei ist eine große Portion duftenden Heus schon drin, ganz weit vorne, und die Esel haben Hunger!

Als nach einer Dreiviertelstunde immer noch kein Esel auf der Rampe steht - Lotte war drin, fand es ohne Rosie aber langweilig - ist meine Kraft verbraucht. Weil die beiden aus Gründen des Kraftmanagements der nächsten Tage heute aber nach Husen müssen, gebe ich mich geschlagen: wir laufen! 

Ich leihe mir wieder Kraft von morgen und laufe mit schmerzenden Beinen, aber glücklich mit meinen so geliebten wie eigensinnigen Eseldamen und der Freundin über die Hügel nach Husen. Ein schöner Spaziergang wird es in der wärmenden Abendsonne mit einem kurzen Hallo bei den Kälbchen in ihren Iglus beim Landwirt an der Strecke. Wenn nur nicht auch noch Lottes Hufe so weh täten. Ich hatte die Strahlfäule ein paar Tage lang vernachlässigt. Jetzt muss Lotte ganz oft stehen bleiben und ihre Nase an den Hufen reiben.

Ja, liebes Lottchen, hättest du nur den Hänger gewählt.

10. April 2025

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Der Eselsommer beginnt

Zum ersten Mal in diesem Jahr nicht mehr ins Nachbardorf fahren müssen;

Zum ersten Mal in diesem Jahr die Esel wieder auf ihren Lieblingplätzen sehen, unter UNSERER Fichte, hinter den Holunderbüschen, auf der Sandfläche;

Zum ersten Mal wieder das Heu über den ganzen Trail verteilen, weil Esel von Natur aus beim Weiden weite Strecken gehen;

Zum ersten Mal habe ich es nicht mehr eilig, wieder nach Hause aufs Bett zu kommen, sondern ruhe auf der Terrasse vor der Gartenhütte, das Hundelottchen auf dem Schoß, Josh in der Sonne wohlig ausgestreckt.

Auch dem kleinen Lotte-Esel fallen immer wieder die Augen zu, sooo müde ist sie. Nur der Ohrenradar gibt einfach keine Ruhe. Erst fahren beide Lauscher nach hinten, eines wieder vor. Das andere zur Seite, das erste nun auch. Und wieder nach hinten. So geht das in einem fort, während die schweren Lider immer wieder über die Augen sinken.

Wie soll man denn schlafen, wenn man so viel hört? Ohren kann man nicht schließen, so große schon mal gar nicht. Da hört man dann die Stare im Kirschbaum, der eben zu blühen beginnt, das Spatzengeschimpfe in der Zwetschgenhecke und die Meisenmelodien im uralten Apfelbaum.

Im Stamm gibt es eine kleine Höhle, der Eingang ist gerade groß genug für einen kleinen Singvögel, ein sehr begehrter Brutplatz. Ob sie hier auch Luftgefechte ausgetragen haben so wie die beiden Paare am Vogelhäuschen auf meiner Terrasse am Wohnhaus?

Das alles muss Lotte sich anhören, ob sie nun will oder nicht, mit diesen langen Löffeln, die jedes Geräusch einfangen.

Und genau dafür, liebe Liselotte, sind deine Ohren ja gemacht: dass du jedes Tier hörst, das sich anschleicht, selbst im Schlaf, damit du rechtzeitig davonlaufen kannst.

Ob sie wohl manchmal träumt, sie wäre wild und frei, in der Steinwüste Asiens oder Afrikas? Aber nur zusammen mit ihrer Schwester!

11. April 2025

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